Gustav Klimt – das enfant terrible der Kunst

ArtMaster
Di., 24. Mär 2020, 22:30

Gold, schöne Frauen und Skandale. Denkt man bei diesen drei Stichworten wirklich an einen Künstler aus dem 19. Jahrhundert? Tatsächlich lässt sich mit diesem Begriffstrio das Leben und Schaffen von Gustav Klimt beschreiben. Dem vermutlich schon zu Lebzeiten einflussreichsten und gefeiertesten Maler Österreichs. Welche Rolle diese Schlagwörter in Klimts Leben und Schaffen tatsächlich spielten, erfahrt Ihr nur hier:

Gustav Klimt – The Golden Boy 

Wenn man heutzutage an Klimts Werke denkt, wird vor allem die Verbindung zu einem Edelmetall gezogen. Zugegeben in seiner Goldenen Periode verwendete der Österreicher Gold (und Silber) en masse. In dieser Schaffenszeit entstand auch sein wohl berühmtestes Gemälde „Der Kuss“. Es wurde noch vor Fertigstellung 1908 vom Ministerium für Kultus und Unterricht aufgekauft.

Man könnte meinen, die Liebe zu Gold wurde Klimt in die Wiege gelegt. Schließlich übte sein Vater den Beruf des Goldschmiedes aus. 

Tatsächlich versuchte sich der Maler jahrelang an der Landschaftsmalerei. Erst seine Reisen nach Venedig und Ravenna inspirierten ihn zu seinen bekannteren Werken. 

Besonders das Byzantinische Mosaik hatte es Klimt angetan. Dieses findet man in zahlreichen prunkvollen Gemälden wieder, die Klimt zwischen den Jahren 1890 und 1909 anfertigte. Dazu zählen beispielsweise der “Beethovenfries” oder das Porträt “Adele Bloch-Bauer”. 

Das Porträt „Adele Bloch-Bauer I.“ (auch Goldene Adele genannt) aus dem Jahr 1907 gehört zu den bekanntesten Werken Klimts.

Letzteres sorgte 2006 für Furore als es für einen Rekordpreis von 135 Millionen Dollar den Besitzer wechselte. Seit dem Kauf durch Roland S. Lauder ist das Kunstwerk in der Neuen Galerie, in New York, zu sehen.

 

Gustav Klimt – Der Womanizer 

Judith und Holofernes oder Judith I. ist ein  Ölgemälde von Klimt aus dem Jahr 1901. Ferner ist der Künstler aus Österreich vor allem für seine Darstellung von Frauen bekannt. Er malte diese am liebsten in erotischen Posen, wenn nicht gar bei der Selbstbefriedigung. Für die damaligen Zeit ein echter Tabubruch. Das hatte zur Folge, dass Klimt nicht allzu selten für seine erotischen Abbildungen heftig kritisiert wurde. 

Trotz der freizügigen Illustrationen legte der Maler seinen Fokus nicht auf den Körper der Modelle. Viel mehr standen Gesicht und die Mimik im Mittelpunkt. Vor allem der laszive Blick dieser spielt bis heute mit der Fantasie der Betrachter.

Doch nicht nur mit der des Betrachters. Klimt wird nämlich nachgesagt, dass er mit all seinen Modellen eine Affäre hat. Ergebnis dieser ganzen Liebeleien sollen mindestens 14 Kinder gewesen sein. Allerdings bekannte sich der Künstler offiziell nur zu vier davon. Zudem blieb er Zeit seines Lebens unverheiratet. 

Neben den zahlreichen Affären hatte Gustav Klimt eine große Liebe und Muse. Dabei handelte es sich um Emilie Louise Flöge, einer erfolgreichen Modedesignerin. Flöge stand nicht nur regelmäßig Objekt für seine Bilder.

 

 

 

 

Ihr Bohemian Modestil beeinflusste auch den Look von Klimts Modellen. Klimt bildete diese vermehrt in weiten, bodenlangen Tuniken ab. Ein Kleidungsstil vergleichbar zur Hippie-Mode aus den 60ern und 70ern. 

Gustav Klimt ging nie die Ehe mit Emilie Flöge ein. Verbrachte jedoch mehrere Sommer mit ihrer Familie am Attersee. Hier entstand auch sein berühmtestes Werk „Der Kuss“. Gerüchte besagen, dass dieses Bild Flöge und ihn als Liebespaar zeigen soll.

 

Gustav Klimt – Zwischen Skandalen und Arbeitswut

Obgleich die Kunstwerke seinerzeit für Höchstsummen verkauft wurden, wurde der Künstler nicht allzu selten belächelt und verspottet. Seine Darstellung der weiblichen Sexualität und Lust war einfach zu modern für die prüde Wiener High Society.

Den skandalösen Höhepunkt seiner Karriere erreichte Klimt im Jahre 1894. Für seinen Auftraggeber, die Wiener Universität, sollte er drei Studienfächer – Philosophie, Medizin und Jura – verbildlichen. Allerdings brach er den Auftrag noch vor Fertigstellung ab und gab auch sein Gehalt wieder zurück. 

Wie kam’s zu diesem Bruch? Die Unileitung war mit der Ausführung alles andere als zufrieden. Klimt hatte einerseits die Fächer anhand von Frauen dargestellt und andererseits sehr freizügig gezeichnet. Beides war für die die konservativen Erwartungen zu „pornografisch und obszön“. 

Diesen Eindruck teilten jedoch nicht alle in der damaligen Zeit. Klimt erhielt für die Verbildlichung der Philosophie die Goldmedaille bei der Pariser Weltausstellung.

Wider Erwarten tat dieser Skandal Klimts Karriere keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Der Künstler befand sich schon einige Jahre danach auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Weitere Aufträge für Wand- und Deckenmalereien kamen nur so reingeflogen.

Generell würde man Klimt heutzutage eher als einen Workaholic als einen Partyboy bezeichnen. Denn trotz seines Rufes und lockeren Liebeslebens war der Künstler eher selten in der Wiener Gesellschaft aufzufinden. Stattdessen arbeitete Klimt unentwegt an seiner Kunst. Kein Wunder also, dass der Maler nicht nur bei einer, sondern gleich zwei Künstlervereinigungen beteiligt war.

So trat er 1891 der Genossenschaft bildender Künstler Wiens bei. Schon sechs Jahre später verließ er das Künstlerhaus, um die Wiener Secession zu gründen. Diese erlangte schon in kurzer Zeit große Bekanntheit, was nicht zuletzt ihrer aktiven Ausstellungspolitik zu verdanken war. 

Die erste Ausstellung fand bereits ein Jahr nach Gründung statt. Im eigens dafür vorgesehenen Gebäude fanden weiterhin zahlreiche Ausstellung statt. Weiterhin ist auch nennenswert, dass die Wiener Secession zu den Vorreitern des Wiener Jugendstils zählt.

 

Gustav Klimt - Tod und Leben 

Früh übt sich, was ein Meister werden will. Dieser Satz beschreibt den Werdegang von Klimt perfekt. Schließlich begann er seine Ausbildung - dank eines Stipendiums - im Jahre 1876 an der Wiener Kunstgewerbeschule. Was nur 14 Jahre nach seiner Geburt am 14.Juli 1862 Wien war.

Das hier erworbene Wissen konnte er prompt nutzen. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Ernst Klimt und Berufskollegen Franz Matsch eröffnete der Maler ein Atelier. Diese sogenannte “Künstler-Compagnie” verrichtete zahlreiche Aufträge für Theaterdekorationen sowie Wand- und Deckenmalereien. Für seine Arbeit im Wiener Burgtheater erhielt Gustav Klimt sogar das Goldene Verdienstkreuz.

Am 6. Februar 1918 verstarb Gustav Klimt in Folge einer Lungenentzündung im Allgemeinen Krankenhaus Wien. Hier war er nach einem erlittenen Schlaganfall in Behandlung. 

Heutzutage gehören Klimts Bilder wie das Porträt von Adele Bloch-Bauer zu den am teuersten verkauften weltweit. Selbst Kunstwerke von bekannten Meistern wie Picasso (Bitte auf Blogartikel verlinken) oder Vincent van Gogh (Bitte auf Blogartikel verlinken) können da nicht mithalten. 

Grund für diese Hochpreisigkeit ist zum einen die Wahl seiner Modelle. Diese waren oder wurden später adelig und somit sehr angesehen. Zum anderen sorgte vor allem bei Bloch-Bauer ein medienträchtiger Rechtsstreit für viel Publicity.

Zu seinem 150. Geburtstag im Jahre 2012 wurde der Künstler aus Österreich mit diversen Ausstellungen geehrt. Dazu zählten u.a. Expositionen in der Secession und dem kunsthistorischen Museum. 

Du möchtest mehr über Klimts Leben und Kunst sowie den Jugendstil erfahren? Unsere Künstlerin und Youtube Expertin Vroni verrät Dir im folgenden Video faszinierende Fakten zu dem österreichischen Künstler.

 

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Paint like Klimt 

 

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„Die Liebesträne” greift typische Elemente des Künstlers sowie des Wieners Jugendstils auf. Dazu zählen geschwungene Linien, Emotionen und die Verwendung von Gold. Schritt für Schritt angeleitet durch einen Künstler gelingt das Motiv garantiert.